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„Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“

Rhein-Kreis Neuss. Die Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ macht sich im Rhein-Kreis Neuss positiv bemerkbar. Diese Zwischenbilanz zog jetzt das Kommunale Integrationszentrum (KI). Geflüchtete im Alter von 18 bis 27 Jahren, die eine Duldung oder Gestattung besitzen, aber bisher keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu den Regelangeboten der Ausbildungs- und Arbeitsförderung haben, bekommen im Rahmen der Initiative verbesserte Chancen auf Lehre, Job oder Qualifizierung.

„Trotz der coronabedingten Herausforderungen ist es uns gelungen, den Geflüchteten Unterstützung zu bieten und konkrete Angebote zu machen. Durch die individuelle Begleitung und die passgenauen Angebote haben viele ihre Möglichkeiten genutzt, den Weg in ein Qualifizierungsangebot, ein Ausbildungs- oder ein Arbeitsverhältnis zu finden“, so Kreisdirektor Dirk Brügge. Seinen besonderen Dank richtete er an die teilnehmenden Bildungsträger und das Teilhabemanagement, die täglich mit den jungen Menschen arbeiten.

Zwar läuft die Landesinitiative noch bis Mitte 2023, dennoch konnten bis heute von den 255 aufgenommenen Geduldeten und Gestatteten bereits 191 Personen in Angebote der Bildungsträger vermittelt werden. Davon bekamen 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein individuelles Coaching, das sie bei der Suche nach Lehre oder Arbeit, bei der Stabilisierung ihres Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnisses, der Steigerung des Leistungsniveaus oder bei individuellen Problemlagen unterstützt. Weitere 14 Teilnehmer haben den nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses in Angriff genommen. 17 Personen konnten in einer berufsbegleitenden Sprachförderung ihre Kenntnisse verbessern. Außerdem hat das Teilhabemanagement 17 Personen in einen Alphabetisierungskursus vermittelt.

Seit April 2020 setzt das KI Rhein-Kreis Neuss die Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ um, die unter dem Namen „Gemeinsam klappt’s“ an den Start gegangen ist. Gefördert wird sie vom Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration sowie vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Das Integrationszentrum als geschäftsführende Stelle koordiniert den Prozess und setzt die Initiative kreisweit mit verschiedenen Akteuren sowie einer eigens dafür ins Leben gerufenen „Bündniskerngruppe“ um.

Im Rahmen der sechs Förderbausteine, die die Initiative vorsieht, entwickelte das KI mit den Bildungsträgern und in Zusammenarbeit mit allen kreisangehörigen Kommunen eine Reihe von Angeboten, die sich an den Bedürfnissen der Geflüchteten orientieren. Darüber hinaus läuft die Fördermittelkoordination und -weiterleitung über das KI. Mit dem Geld des Landes setzen die Bildungsträger ihre Angebote um.

Erste Anlaufstelle für die Geflüchteten sind zwei Teilhabemanagerinnen und ein Teilhabemanager. Sie schaffen den Zugang zur Zielgruppe und nehmen diese, wenn es gewünscht ist, in das Programm auf. Je nach individuellen Voraussetzungen, Potenzialen und Wünschen, die in ausführlichen und einzelfallbezogenen Gesprächen ermittelt werden, kann das KI die Menschen passgenau in die Förderangebote vermitteln. Außerdem ist das Teilhabemanagement inzwischen sehr gut mit den Akteuren im Bereich der Migrations- und Integrationsarbeit vernetzt und kann bei zusätzlichen Problemen Kontakte knüpfen zu ausbildungsbegleitenden Hilfen, Berufskollegs, Schuldner- oder Rechtsberatungen. Verena Tranzer vom KI plant derzeit in Zusammenarbeit mit dem Teilhabemanagement weitere Maßnahmen, um die Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und die Zielgruppe weiter zu unterstützen. 

Quelle: Rhein-Kreis Neuss

Wertvolle Hilfe für junge Geflüchtete (von links): Johanna Genz, Matthias Burghardt, Afra Kamm, Verena Tranzer und Kreisdirektor Dirk Brügge. | Foto: Rhein-Kreis Neuss

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